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Innehalten im Leben

  • Isabell
  • 29. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Über das Innehalten im Leben und was einem dann bewusst werden kann.

Die Vögel zwitschern, die Sonne scheint und in meinem Kopf sprudelt es nur so von Ideen. Mit voller Energie starte ich in den Tag.

Die Vögel zwitschern, die Sonne scheint und mein Körper ist müde. Mit wenig Energie bewege ich mich durch den Tag.


Es sind Wochen mit vielen Auf und Ab. Durststrecken. Ich recherchiere die Wörter "Auf und Ab" und stoßen auf folgende Erklärung: Auf und Ab“ beschreibt eine wiederholte Bewegung oder Veränderung in zwei entgegengesetzte Richtungen. Im wörtlichen Sinne meint es eine Bewegung nach oben und unten, wie bei einer Schaukel. Übertragen steht „Auf und Ab“ für eine Abfolge von positiven und negativen Phasen, also Höhen und Tiefen in einem Lebensbereich oder einer Situation.

Ich denke mir nur: Willkommen zuhause - in mir.

Bewegung, Veränderung, entgegengesetzte Richtungen- das alles beschreibt gerade mein Innenleben.

Es zeigt sich, warum ich so gerne in den Bergen bin. Bin ich ihnen innerlich doch sehr ähnlich.

Ein Herzensmensch aus dem Iran schickt mir diese Tage ein Foto. Ein Kamel am Weg. Ich bin berührt; steht denn das Kamel für Ausdauer und Hartnäckigkeit- den Widrigkeiten trotzen. Immerhin kann es bis zu 4 Wochen mit einem aufgefüllten Wasserspeicher überleben. Ein Wunder der Natur. Ich frage mich, wie ich meinen Speicher auftanke, wenn ich gefühlt gerade durch die Dolomiten (mit Höhen und Tiefen) des Lebens wandere.

Sein in der Natur, Gespräche mit Herzensmenschen, nährendes und gesundes Essen, Bewegung, Schlaf. Mein Verstand kennt viele Antworten.

Mir kommt meine kleine Nichte in den Sinn- ist sie mir doch mit ihrer Natürlichkeit oft ein Lebensbeispiel. Ich frage mich, was ich von dem kleinen weisen Wesen lernen kann. Ihr sind zur Zeit Selbstbestimmung, Nähe und Spiel wichtig.

Selbstbestimmung, daran hapert es nicht. Nähe...hmm. Was ist mit Spiel?

Ich frage mich, wie oft "spiele" ich?

„Wir hören nicht auf, zu spielen, weil wir alt werden; wir werden alt, weil wir aufhören, zu spielen.“ George Bernard Shaw

Oft greift in mir die Vernunft durch und ich plane selbst in meinen Pausen Aktivitäten, Dinge die ich tuen will. Oder die ich glaube tun "soll"?! Wo bleibt hier das Spiel? Einfach sein und sich überraschen lassen vom Leben? Wenn ständig etwas zu tun scheint, ist fürs Spiel des Lebens nicht mehr viel Platz.

John Lennon sagte:

"Leben ist das, was passiert, während du beschäftigt bist, andere Pläne zu machen.“ John Lennon

Nur warum sind mir Pläne so wichtig? Oftmals so wichtig, dass ich dazwischen auch aufs Leben und damit das Spielen vergesse.

Pläne geben mir Halt, Kontrolle und Sicherheit. Und ja, es ist mir unangenehm in die Welt zu gehen und mich zu zeigen, dass ich gerade keinen Plan habe. Zumindest jetzt nicht. Schwingt Scham mit? Ein bisschen. Angst, in einer Gesellschaft, in der Leistung einen Wert hat, ausgegrenzt zu werden. Wie der Kaiser aus "Des Kaisers neue Kleider", der nackt war und erst durch ein Kind aufgeklärt wurde, spüre ich Unbehagen mich nackt zu zeigen. Dennoch lieber nackt und echt, als verkleidet und unnatürlich. Vielleicht braucht es Kaiser und Kaiserinnen ohne Kleider.


Je mehr ich das tue, sein wie ich gerade bin - heute verwirrt, gestern motiviert und morgen vielleicht introvertiert - desto mehr fühle ich Lebendigkeit und weniger Erschöpfung.


Und das mit dem Bedürfnis der Nähe. Dem kommt man dann vielleicht auch spielerisch näher. Ich werde mich überraschen lassen. Vom Leben. Vom Spielen.

"Das Spiel ist die höchste Form der Forschung." Albert Einstein

Im Leben immer wieder Innehalten ist mir eine Bereicherung geworden. Denn daraus können womöglich neue Möglichkeiten erst entstehen, die man sonst am Weg übersieht. Es lebe das Spiel! Es wandere das Kamel!


Mit herzlichen Grüßen, Isabell



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