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  • Isabell

Du bist und ich bin

Über das Du und Ich und die Ehrlichkeit dazwischen.


"Ich tu, was ich tu; und du tust, was du tust.

Ich bin nicht auf dieser Welt, um nach deinen Erwartungen zu leben,

und du bist nicht auf dieser Welt, um nach den meinen zu leben.

Du bist du, und ich bin ich,

und wenn wir uns zufällig finden, wunderbar.

Wenn nicht, kann man auch nichts machen." Fritz Pearls


Ich höre diese Worte zum Ersten Mal bei einem "Radical Honesty" Workshop in Hamburg. Die Sätze berühren mich, lassen mich nachspüren und machen mich frei. Vor allem zum Ende hin: Dass es wunderbar ist, wenn man sich findet. Es aber auch ok ist, wenn nicht. Aber gelingt das immer so leicht? Es sein zu lassen oder ganz salopp geschrieben: Entweder es passt oder es passt nicht.

Bezogen auf Beziehungen, frage ich mich: Zeichnen nicht auch zwischenmenschliche Beziehungen dadurch aus, dass sie mit Höhen und Tiefen durchwandert werden? Ich frage mich ob es denn immer leicht gehen kann? Zwei Antworten sind in meinem Herzen. Die eine: Ja, es darf leicht gehen. Die andere: Ja, es darf auch mal schwer gehen. Und beides gehört zusammen.

Mir kommt ein Satz von Fritz Pearls, deutsch-US-amerikanischer Psychiater und Psychotherapeut und Mitbegründer der Gestalttherapie in den Sinn:

„Don`t push the river, it flows by itself.“ Fritz Pearls

Sich dem Wasser seiner Eigenschaft bedienen, die es ermöglicht im Fluss zu sein. Mal wild, mal sanft, mal gefroren und dann wieder fließend. Das wünsche ich mir oft als Mensch. Alles ohne Vorwurf oder bestmöglich ohne Erwartungshaltung an sich und das Gegenüber. Wer kennt es nicht, man malt sich im Kopf alles bunt und wird dann von der Realität auf den Boden zurück geworfen? Das soll nicht heißen, dass Träumen nicht gut sein soll. Im Gegenteil. Hierzu spanne ich den Bogen zum französischen Schriftsteller Victor Hugos Satz:

"Ein Traum ist unerlässlich , wenn du die Zukunft gestalten willst." Victor Hugo

Ich empfinde Träume und Ideen als lebendig und wichtig im Leben. Wenn aber Mitmenschen nicht mitträumen oder nicht in den Farben denken wie man selbst, dann darf das auch sein. Dann sind die Gewässer eben verschieden. Emotionsfrei ist der Schritt darin wohl sagen zu können: Gut, dann soll es eben nicht sein. Ohne Vorwurf oder gar einer Schuldzuschreibung. Ich kenne durchaus Situationen wo ich das Gegenüber für mein Glück verantwortlich machte, weil ich spürte, dass wir nicht auf der gleichen Wellenlänge sind. Mit Gedanken wie:

Du hast!

Du hast nicht.

Ich wollte doch, aber.

Wegen dir!


Brad Blanton, amerikanischer Psychotherapeut und Begründer der Radical Honesty Bewegung meint hierzu: "Liebe ist, wenn man jemanden so sein lässt, wie er ist. Wenn du mit deinen Urteilen über jemanden nachlässt, gibt es einen freien Raum, in dem Vergebung und Liebe entstehen." Und das ist die Kunst für mich. Den anderen, die andere sein lassen. Ihm oder ihr mit Respekt zu begegnen; in der Andersartigkeit. Und dennoch seiner eigenen Wahrheit treu zu bleiben, zu sich zu stehen. Dankbarkeit für die Verschiedenheit in uns Menschen, die uns alle auszeichnet. Ehrlichkeit zueinander, die einem wachsen lässt und auch neue Blickwinkel aufzeigt. Um aus dem Gewohnten wieder Neues zu lernen. Sich neu entdecken durch das Gegenüber.

"Der Mensch wird am Du zum Ich." Martin Buber

Denn oft hat das Leben neue Pläne für einen. Begegnungen, die zur richtigen Zeit passieren. Um aus und mit ihnen zu wachsen. Manchmal auch in eine neue Richtung. Denn Leben ist Veränderungen. Mit Worten von Fritz Perls schicke ich Mut und Vertrauen für Ehrlichkeit zueinander in die Welt:

"Veränderung ist eine Chance." Fritz Perls

Dass der Frühling in uns die Lebendigkeit erweckt und wir zum Leben Ja sagen.


Herzliche Grüße,

Isabell



 

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